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Wie trägt man eigentlich… einen Organspendeausweis?


Wenn man wie ich einen großen Teil seiner Wochenenden, Feiertage und Urlaube in einem Kinderherzzentrum verbracht hat, dann denkt man zwangsläufig über das Thema Organspende und Organspendeausweis nach. Und natürlich sind das schreckliche und schwierige Gedanken, denn mit dem eigenen Tod möchte man sich am liebsten gar nicht beschäftigen, genau so wenig wie mit dem Tod eines Menschen, den man liebt.

Im letzten Jahr 2016 gab es in Deutschland 209 Organspender, noch mal 31 weniger als im Jahr davor (Quelle: Deutsche Stiftung Organspende). 209 Menschen, die für sich zu Lebzeiten entschieden haben oder für die ihre Angehörigen entschieden haben, dass es ihnen wichtiger ist einem, zwei oder noch mehr anderen Menschen das Leben zu retten oder das Leben wieder lebenswert zu machen, als unversehrt unter die Erde zu kommen.

Klar, die Entscheidung, seine Organe nach dem eigenen Tod anderen zur Verfügung zu stellen, erfordert Mut. Es ist eine Auseinandersetzung mit einem schrecklichen Thema, von der ich mir wünsche, dass sie viel mehr Menschen in Angriff nehmen, wenn es gerade keine bedrohliche Situation für das eigene Leben oder das Leben eines lieben Angehörigen gibt. Eine mutige und selbstlose Entscheidung, die man an einem sonnigen Tag im Frühling fällen sollte, wenn es einem selbst und allen, die man liebt, gut geht. Heute zum Beispiel.

Dann sollte man sich fragen, was man sich von all den anderen Menschen wünschen würde. Was man alles dafür geben würde, dass jemand anderes nicht darauf besteht, unversehrt begraben oder verbrannt zu werden, wenn das eigene Leben oder das Leben eines geliebten Menschen davon abhängen würde. Und nur die, die in einer solchen Situation kein Spenderorgan für sich und ihre Kinder, Partner, Eltern annehmen würden, die dürften sich meiner Meinung nach dagegen entscheiden.

Wie trägt man also einen Organspendeausweis? Mit Selbstverständlichkeit, mit ein bisschen Stolz und vor allem: immer bei sich.

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