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Whatever

Diesen Post – mit diesem Bild und diesem Titel – hatte ich vor Monaten mal als Entwurf gespeichert. Einen Inhalt hatter er nicht, ich wartete sozusagen nur auf den passenden Tag, mal was mit diesem Bild zu posten. ‚Whatever‘ sollte der Post demnach natürlich eigentlich auch nicht heissen. Aber als ich heute nun so darüber nachdachte, was man in Zeiten einer Pandemie bloggen kann … ob man überhaupt bloggen sollte … stolperte ich über den Entwurf und dachte: Genau, whatever. Warum auch immer. Manchmal ist es eben so.

Ausblick auf die Menschheit

Und wie es so ist? Surreal. Erschreckend. Tragisch. Ich habe immer angenommen, dass wir irgendwann einmal in einer solchen Krise stecken würden. Aber natürlich habe ich auch immer gehofft, dass ich falsch liege. Nun müssen wir alle hoffen, dass es bald bessere Lösungen gibt – von besseren Behandlungsmöglichkeiten bis zur Impfe. Bis dahin kriegen wir sozusagen einen Ausblick auf die Menschheit. Jeden Tag lese ich herzerwärmende Geschichten. Von Krankenschwestern und Ärzten, die alles geben, was sie geben können – und mehr. Von spanischen Polizisten, die durch die abgeschotteten Strassen fahren und mit Musik die Bewohner aufheitern. Von Taxiunternehmen, die umsonst Essen und den Einkauf an alte Menschen liefern. Als ich gestern einmal kurz rausging – ich musste einkaufen – sah ich Kinder auf einer Gartenmauer sitzen. Von dort, mit ca 5 Metern dazwischen, sprachen sie mit den Hausbewohnern – ganz offensichtlich ihre Großeltern. Wir haben in unserer Straße jetzt eine WhatsApp Gruppe. Fast alle machen mit. Ich habe nie zuvor mehr über meine Nachbarn gewusst. Was sie arbeiten, wie sie heißen. Eigentlich traurig, dass es diese Pandemie brauchte, aber doch gleichzeitig wunderschön diesen Zusammenhalt zu sehen.

All diese Dinge helfen mir ungemein, hoffnungsvoll zu bleiben. Aber dann sind da auch andere. Die ganzen Trüppchen von Menschen, die seit heute Morgen an meinem Fenster vorbeigelaufen sind – mein Home Office blickt auf die Strasse und es ist noch immer viel zu voll. Die Massen, die gestern in London in die Parks strömten. Die weiteren Massen, die am Wochenende aus London raus in abgelegene Gebiete fuhren – und vermutlich den Virus dort eingeschleppt haben. Dieser Ausblick auf die Menschheit ist kein schöner. Boris Johnson hat es hier in Großbritannien mit seiner populistischen Rhetorik und unklaren Botschaften sowieso schon total vergeigt. Ich habe keine Zweifel, dass es hier mindestens so schlimm wie in Italien werden wird. Aber wenn man dann auch noch die ganzen Meschen sieht, die das alles gar nicht zu interessieren scheint … mir fällt nichts mehr ein.

Besinnt euch auf die Dinge, die ihr beeinflussen könnt

Aber wenn man daran denkt, hilft man sich selbst nicht und auch sonst niemandem. Denn direkt kann man diese Dinge nicht wirklich beeinflussen. Darum fand ich es gestern sehr hilfreich, als ein Kommentator hier sagte, man solle sich auf die Dinge konzentrieren, die man beeinflussen kann. Selbst eben wirklich nur für den Einkauf raus; Abstand halten und immer schön die Hände waschen. Aber es ging in dem Kommentar nicht nur um den Virus sondern auch die mentale Gesundheit. Mal eben so das Leben umkrempeln und fast nichts mehr machen, was man normalerweise so macht – einfach ist das nicht. Sich da Routinen zu erhalten – oder neue zu schaffen – ist wichtig. Vielleicht für euch, wie für Cerstin, auch mit Yoga. Ich mache jetzt beim Body Coach mit. Seit kurzem sind alle seine Videos frei zugänglich und seit heute macht er morgens eine Live session für Schulkinder; für Senioren gibt es jetzt auch Videos.

So oder so: was auch immer ihr macht – whatever – ich schicke die besten Wünsche für diese surreale Zeit, in der wir gerade leben. Und bis bald, denn die Routine (und Freude) das Bloggens möchte ich mir erhalten.

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