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Warum man die Briten noch nicht so ganz aufgeben darf

Vom Brexit hört man in Kontinentaleuropa nicht mehr so viel. Das ist ziemlich tragisch. Denn die Briten, und wir EU Bürger hier – wir brauchen wirklich eure Hilfe. Denn was hier gerade so abgeht, dass kann man wirklich nur als den puren Wahnsinn beschreiben. Seit ein paar Wochen gibt es einen Minister für Lebensmittelversorgung. Seine Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass es, sollte es kein Abkommen zum Austritt aus der EU geben, trotzdem noch Lebensmittel im Supermarkt gibt. In Kent wird eine Autobahn teilweise gesperrt, um daraus einen riesigen Parkplatz für LKWs zu machen, sollte es kein Abkommen geben – dann steht hier nämlich alles still, weil man nicht mehr einfach so, ohne EU Mitgliedschaft, in die EU fahren kann. Und wer braucht schon Klopapier. Oder Medizin. Hört sich alles wie eine Satire an … ist es aber leider nicht.

700 000 auf den Strassen Londons

Aber man darf die Briten noch nicht aufgeben! Denn sie sind ja nur in dieser Situation, weil die Regierung – und viele andere Politiker – die Menschen hier seit Jahren einfach nur belügen. Und das wird immer mehr Menschen klar. Darum gingen kürzlich 700 000 Menschen in London auf die Strasse, um den sogenannten People’s Vote zu unterstützen – eine Kampagne, die dafür wirbt, dass die Briten über das Abkommen mit der EU abstimmen müssen, bevor irgendetwas passiert. Die Chancen dafür sind gering, aber seit dem letzen Wochenende nicht mehr ganz so gering.

Brexit Peoples Vote London March Protest Politik

Die Hoffnung stirbt zuletzt 

So oder so hat der Protest mit so vielen Menschen klar belegt, dass es in Europa wohl im Moment keine grössere pro-EU Bewegung gibt, als in Grossbritannien. Es ist tragisch, dass die Briten nicht mit dem gleichen Elan vor drei Jahren auf den Strassen standen, aber an der Vergangenheit können wir nichts ändern. An der Zukunft aber schon. Und das ist natürlich auch mein Grund, noch nicht aufzugeben – und auch die Briten noch nicht aufzugeben.

Und ich sage das, obwohl wir EU Bürger noch immer selbst um unsere Stimme kämpfen müssen. So gab es für uns beim People’s Vote Protest keine offizielle Platform. Aber wir haben sie uns einfach selbst erobert – und zwar am berühmten Speaker’s Corner. Dort haben wir Reden gehalten und uns gegenseitig ermuntert, zusammen mit unseren Britischen Freunden, die in einem anderen EU Land leben. Ihre Situation ist nämlich genauso verfahren, wie unsere hier in Grossbritannien. Wir werden zwar, sollte es einen People’s Vote jemals geben, wohl wieder keine Stimme bekommen, aber dennoch gibt die Möglichkeit eines People’s Vote Hoffnung. Und die stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Mit einem grossen Dankeschön an Axel Antoni, der allerbeste „Brexit Bodyguard“, auf den ich mich seit diesem Vorfall immer verlassen kann.

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