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San Sebastian – 4 Tipps für einen Besuch im Herbst

San SebastianKunst gucken oder Gourmetküche genießen? Am Meer entlang spazieren oder in den Pyrenäen wandern gehen? Im Baskenland geht alles. Wo hat man Restaurants mit stolzen 16 Sternen zur Auswahl? Internationale Kunst-Highlights? Architektur-Ikonen? San Sebastian ist für mich eine der interessantesten Städte Europas.

Das einstige Seebad der europäischen Aristokratie, die Sommerresidenz der spanischen Könige – auch heute noch verströmt Donostia, so der baskische Name der Stadt, Glanz. 2016 wurde sie zur Kulturhauptstadt Europas gewählt. Die Bürgerhäuser mit ihren schmiedeeisernen Balkonen sind so elegant wie die Passanten. Man begegnet Damen und Herren gesetzten Alters, deren Frisuren millimetergenau toupiert und deren Einstecktücher mit größter Akkuratesse drapiert sind. Selbst die Greise im Rollstuhl, die vom Hauspersonal übers Pflaster geschoben werden, sind mit äußerster Sorgfalt hergerichtet.

1. Essen

Vergessen Sie London oder Paris! Die neue Food-Metropole liegt am nordspanischen Atlantik und lässt Gourmets laut jubeln. San Sebastian gehört zu den Städten, in denen man in einer Tour essen möchte. Ich habe von morgens bis abends in den Tapas-Bars Pintxos (baskische Häppchen) probiert. Sie sehen aus wie kleine Kunstwerke. Die meisten sind hoch aufgetürmt, sie werden mit Spießen (pintxos) oder Zahnstochern auf dem Brot fixiert. Die Einheimischen essen zwei bis drei Pintxos pro Bar und ziehen dann weiter, auf noch mehr Häppchen und weitere Gläschen Txakoli einen Weißwein, den es nur im Baskenland gibt. San Sebastian

Wenn Sie möchten, können sie auch für einen Tag selbst zum baskischen Koch werden und in einem Gastronomie-Workshop auf schnelle und amüsante Weise lernen, eigene Pintxos und traditionelle baskische Gerichte herzustellen.

Bunt und bodenständig geht es auf den Wochenmärkten zu, auf denen die regionalen Erzeugnisse obenan stehen; meist öffnen die Märkte montags bis samstags von 9 bis 14 Uhr, wobei montags die Fischabteilungen geschlossen bleiben! Ich habe noch nie eine solche Auswahl von Fischen und Meeresfrüchten gesehen. Von Entenmuscheln bis zu Thunfisch – hier gibt es alles. Nehmen Sie an den großen Holztischen Platz und genießen Sie ein Mittagessen mit den lokalen Produkten. Typische Paprika-Knoblauchwürste wie chorizos und txistorras lassen sich am besten in Plastik verpackt mitnehmen, mitunter kann man sie in Folie einschweißen lassen (envasar al vacío). Für den Transport nach Hause sind Hartkäse, Süßigkeiten, Beutelchen mit getrockneten Pilzen, Pasteten in Gläsern, eingelegte Sardellen, Knoblauchzehen oder Paprika geeignet.

Einmal Drei-Sterne-Küche testen? Dann stehen sin San Sebastian gleich drei Adressen zur Auswahl. Die großen Küchenchefs Akelarre, Martin Berasategui und Juan Mari Arzak, der 1989 seinen dritten Michelin-Stern bekam,ihn bis zum heutigen Tag verteidigt und damit mehr Sterne erkocht halt als jeder andere Chef in Spanien, haben das Kochen zur Kunst erhoben. Allerdings kostet ein Degustationsmenü in diesen Genusstempeln um die 200 Euro.

 

2. Drei wunderschöne Stadtstrände

Die Strandpromenaden San Sebastians gehören Flaneuren und Verliebten, Joggern und Radfahrern, Surfern und Kanuten, todesmutigen Schwimmern im Winter und ausgelassenen Kindern im Sommer, von deren Juchzen und Jauchzen dann ganz San Sebastián widerhallt, als sei es gar keine Großstadt mit hundertneunzigtausend Einwohnern, sondern eine einzige Badeanstalt voller Mobiliar aus dem Fin de Siècle.

In der Mitte der Promenade stehen zwei verschnörkelte Eisensäulen, an deren Zifferblättern man nicht nur die Uhrzeit, sondern auch den Luftdruck ablesen kann, denn nichts scheint hier wichtiger zu sein als das Badewetter. Wo sonst sieht man schon Menschen in Neoprenanzügen mit Surfbrett unter dem Arm durch die Stadt schlendern? San Sebastian gilt als Stadt mit den schönsten Stränden der Welt. von den machtvollen Ausläufern der Pyrenäen bewacht, sind in den Sommermonaten eine der Hauptattraktionen. Jeder einzelne hat seinen eigenen Charme: Der berühmte Strand von La Concha und der familiäre Strand Ondarreta bilden die Concha-Bucht. Der Surferstrand Zurriola und der etwas abgelegene Strand auf der Insel Santa Clara vervollständigen das Ensemble. Alle verfügen über Annehmlichkeiten wie Umkleidekabinen, Schließfächer und Duschen. Rettungsschwimmer stehen parat, außerdem gibt es Hilfe für Strandgänger mit beschränkter Beweglichkeit.San Sebastian

3. Shoppen

In den eleganten Shoppingstraßen San Sebastians fallen die zahlreichen Parfümerien, Frisöre und Boutiquen auf. Natürlich können Sie hier die neusten Designer-Kollektionen kaufen. Interessanter ist jedoch die Altstadt mit ihren kleinen, preisgünstigen Läden, die sich oft nur einem Thema widmen. So gibt es Spezialgeschäfte für Schokoladen, Reis, Hülsenfrüchte, Hüte, Handschuhe oder, man glaubts ja kaum, Schürzen.

Meine baskischen Lieblingsdesigner sind Xabi Zirikian, der als Industrie-Ingenieur Flugzeugflügel entwarf, bevor er zusammen mit seinem Freund Víctor Serna im Hafen von San Sebastián 1995 einen Laden eröffnete. Sernas Unternehmergeist und Zirikians Kreativität führten zur Gründung ihres Fashionlabels Loreak Mendian (Baskisch für «Blumen des Berges»). Ihre Mode ist inspiriert von der Surferstadt San Sebastián, wo sich die Macher selbst noch immer gern mit ihren Brettern auf die Wellen wagen.

 

4. San Telmo Museum

Am Fuß des Monte Urgull, der die Bucht von San Sebastian nach Norden abschließt, liegt das San Telmo-Museum mit seinen reichen Schätzen zwischen der dichtbebauten Altstadt und dem üppigen Grün des Hügels. Es befindet sich in einem ehemaligen Dominikanerkloster aus dem 16. Jahrhundert, dem die spanischen Architekten Nieto/Sobejano einen 150 Meter langen, schmalen Erweiterungsbau mit metallisch schimmernder Aluminiumfassade verpasst haben. In ihr befinden sich ovale Öffnungen, die wie zufällig verteilt scheinen. Aus einigen von ihnen wachsen Moose, Flechten und andere, an der Costa Verde heimische Pflanzen.

Wir sahen in San Telmo eine Ausstellung über den Sternekoch Juan Mari Arzak. Übrigens mit Degustation. Im Museumscafé wurden die allerwunderbarsten Pralinés serviert. Wunderwerke mit Blattgold außen und warmer, flüssiger Schokolade innen. Absolut sternewürdig, auch im Preis. Das Stück kostete 1 Euro.San Sebastian

2 Kommentare

  1. Susa Berg
    31/10/2019 / 12:07

    Danke für den schönen Beitrag. Hm, San Sebastian, hört sich genau nach meinen Urlaubs-Sehnsüchten an… dabei hatte ich mich doch gerade unsterblich in Nordportugal verliebt!

  2. Ursel
    Autor
    31/10/2019 / 13:26

    Oh, Nordportugel, das steht auch noch auf meiner Wunschliste.

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