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Rumsitzen. In Paris, New York, Wien und anderswo.

Es gibt ein paar Orte auf der Welt, an denen man gerne einfach mal so rumsitzen würde. Denn rumzusitzen ist die reinste Therapie. Müsste es eigentlich auf Rezept geben.

Ziemlich perfektes Rumsitzen geht am schönsten Platz der Welt, dem Place des Vosges im Pariser Marais. Auf der Terrasse in einem der Cafés unter den Arkaden tunkt man ein Stückchen Madeleine-Gebäck in eine Tasse mit Schokolade und vergnügt sich bei einer Runde celebrity-spotting. Ging da nicht grad Carla Bruni vorbei?

Rumsitzen in New York ist nicht einfach. Aber zum Glück gibt es ja den Central Park. Mittendrin liegt ein See, an einem kleinen Bootshaus kann man Ruderboote mieten. Wie wunderbar! Man sitzt einen ganzen lieben, langen Sommersonntag in so einem Ruderboot rum und sieht sich ganz in Ruhe die Gebäude an, die den Park umstehen. Manhattan kann warten. Entschleunigen ist jetzt wichtiger und die Erkenntnis, dass Glücklich sein nichts mit Kaufen und Klicken zu tun hat. Sondern eher mit dem Gefühl, mal den einen Paddel zu bewegen, mal den anderen. Etwas, das man zuletzt in seiner Kindheit getan hat.

Rumsitzen in einem Wiener Café kommt dem Paradies schon sehr nah. Ein großer Raum, getäfelt und gespiegelt. Eine Auswahl von 30 verschiedenen Zeitungen vom Tage. Herr Oberkellner? Bitte zwei Canapés, eins mit Rindfleischsalat und eins mit Lachs, dazu ein Bier Pfiff. Danach einen Apfelstrudel bitte. Und bitte nicht wundern, denn ich werde hier für den Rest des Tages rumsitzen.

Am besten entfaltet das Rumsitzen seine angenehme Wirkung, wenn man in einem Terrassenlokal am Meer sitzt, irgendwo im Süden, an einer Strandpromenade. Im Hintergrund ein weißes Dorf, vor einem die Fischerboote, blau, grün, gelb. Sie tanzen auf den Wellen; die Sonne knallt, als hätte der Himmel Scheinwerfer, der Kellner kommt mit pescaito frito, frittiertem Fisch und einem sämigen Avocado-Dressing, das er über den Salat gießt.

Rumsitzen im Fußballstadion ist speziell und vielleicht nicht für jeden geeignet. Für mich aber schon. Man sitzt gemütlich zwischen Männern in Baumwollshorts und Fan T-Shirts rum und gibt fiese Kommentare über die gegnerische Mannschaft von sich, während die anderen da unten in der Mittagshitze auf dem Platz ackern. Wie gesagt: etwas speziell.

Wo sitzen Sie denn gerne rum?

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